Dienstag, 7. März 2017

Drei Punkte - Der Teufel steckt im Detail (Jonas Projer vs Daniele Ganser)

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Ich habe bereits über Manipulationstaktiken der Medien und welche die auf die Mieden angewendet werden geschrieben. Ein Videoausschnitt (https://youtu.be/fn-pa9Ue164?t=360) aus dem Schweizer Fernehen ist jedoch Anlass für einen weiteren kurzen Text, da, das darin zu sehende Vorgehen des Senders, an Widerwärtigkeit und Erbärmlichkeit kaum zu übertreffen ist.

Der Friedensforscher Dr. Daniele Ganser, welcher dem, vom kritischen Denken befreiten, Medienkonsumenten gemeinhin als Verschwörungstheoretiker bekannt ist, sollte im SRF, aufgrund eines vermeintlichen Widerspruchs, lächerlich gemacht werden. Der Moderator, Jonas Projer, war sich seiner Funktion bewusst und spielte seine Rolle des Diffamierenden souverän. Zwei Zitate des Forschers, zu einem Beitrag des SRF über 9/11, wurden für einen Vergleich herangezogen, um daran zwei völlig gegensätzliche Aussagen nachzuweisen.

Beim Betrachten des Videos sollte schnell auffallen, dass es zwar möglich war einen Screenshot des Twitter-Posts von Daniele Ganser anzufertigen, gleichzeitig aber scheiterte der Schweizer Sender daran einen Screenshot der E-Mail bereitzustellen – der Text der Nachricht musste abgetippt werden. Tatsächlich bekommt man beim lesen der zwei Zitate den Eindruck eines offensichtlichen Widerspruchs in den Aussagen von Herr Ganser. Dieser hat jedoch einzuwenden, dass der zitierte Text aus der E-Mail beschnitten ist, woraufhin der Moderator ihm vorwirft live eine Verschwörungstheorie zu fabrizieren. Was denn auch sonst?

Jonas Projer wollte seinen Zusehern selbstverständlich nicht verraten, wieso sich im Zitat der E-Mail von Daniele Ganser drei Punkte befinden. Genau diese drei Punkte sind jedoch wesentlich, denn hinter ihnen versteckt sich jener Inhalt, der nicht gesehen werden soll. Es ist für die Situation des SRF bezeichnend, dass es offenbar notwendig geworden ist, sich auf ein derart niedriges Niveau herabzubegeben, um Vertreter unliebsamer Meinungen aus dem Weg zu räumen - obwohl bezweifelt werden darf, ob das in diesem Fall gelungen ist.

Der fehlende Inhalt
Was fehlte dem Zitat, wie es vom SRF gezeigt wurde, also? Hier der gesamte Text aus Herr Gansers E-Mail: „Ich fand den Teil zu 911 und WTC 7 fair und sachlich. Danke. Der Mix mit „Klimalüge“ und Protokolle hingegen fand ich schlecht.“ Die Kritik im zweiten Satz der E-Mail galt also der Einbettung eines sachlichen Beitrags zu 9/11 in einen Kontext, der insgesamt das Bild abstruser Verschwörungstheorien vermittelt, denn die folgenden Beiträge über Klimawandel und zionistische Protokolle behandeln tatsächlich solche. Dass sich Ganser für den ersten, sachlichen Beitrag bedankt hat, hat wohl damit zu tun, dass ein sachlicher Beitrag zu diesem Thema in den Medien die Ausnahme darstellt. Insofern ist Herr Gansers Twitter-Post treffend und nachvollziehbar, denn die Sendung Einstein vermittelt im Ganzen, aufgrund des Kontexts, den Eindruck, dass „kritische Forschung zu WTC 7“ nicht ernst zu nehmen ist. Es ist ratsam einen Blick in die Einstein-Sendung zu werfen. Hier der Link: https://www.youtube.com/watch?v=F5UCSl04oSk

Der SRF legt nach
Den Versuch einer Rechtfertigung unternimmt der SRF in einem nachträglich veröffentlichten PDF. Hier heißt es wortwörtlich:

Anders als in seinem Email an die Redaktion kritisierte Ganser im öffentlichen Tweet am Tag nach der Sendung den Beitrag, in dem es um ihn und den 11. September ging (bei Ganser «WTC7»).

Offensichtlich störte sich Daniele Ganser daran, dass sein Porträt im Kontext («Mix») einer Sendung gezeigt wurde, in der weitere Verschwörungstheorien thematisiert wurden. Der von Ganser kritisierte Begriff «Verschwörungstheorie» wurde jedoch schon im von ihm als «fair und sachlich» bezeichneten Beitrag diverse Male genannt, nicht etwa nur in den anderen Beiträgen («Mix») der Sendung.

Hier wird suggeriert Daniele Ganser hätte mit seinem Tweet ausschließlich auf den Beitrag über ihn selbst gezielt. Aus dem Tweet selbst geht das jedoch nicht hervor. Des weiteren wird zwar richtig angemerkt, dass sich der Forscher an der Einbettung in den beschriebenen Kontext stört, aber gleich danach wird dieser Umstand rein auf den Begriff „Verschwörungstheorie“ reduziert.

Ein besonders Schmankerl stellt noch die folgende, von Realitätsverlust zeugende, Aussage des Moderators dar:

Daniele Ganser: „Rufen sie doch einmal die Jungen, die wissen auch, dass WTC 7 zusammengestürtzt ist“
Jonas Projer: „Daniele Ganser, es stimmt einfach nicht“

So viel dazu.

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